Die korrekte Länge der Speichen ist für die Qualität des Laufrades essentiell. Aus diesem Grund vermesse ich die Nabe und Felge selbst und verlasse mich nicht auf die Angabe der Hersteller.  Eine besondere Herausforderung ist die Ermittlung des Felgendurchmessers genauer gesagt ERD (effektiv rim diameter). Zu diesem Zweck verwende ich ein eigens dafür entwickeltes Werkzeug. Damit lässt sich der ERD auf den Millimeter genau bestimmen. Mit den Messergebnissen wird die Speichenlänge anhand einer allgemein verwendeten Formel ausgerechnet.

Im nächsten Arbeitsschritt wird das Laufrad eingespeicht.  Dazu werden die Gewinde der Speichen geölt und die Nippel am Nippelsitz gefettet. Diese Arbeitsschritte erleichtern das Spannen der Speichen und verhindert, dass sie später fest sitzen. Für das Einspeichen selbst hat jeder seine eigene Methode. Die Einzelheiten hängen vom Einspeichmuster, also Anzahl der Kreuzungen und von der Art der Speichen, gerade oder gebogen, ab.  

Der folgende Arbeitsschritt verlangt Präzision und Geduld. Das eingespeichte Laufrad wird im Zentrierständer weiter bearbeitet. Durch ein gleichmässiges anziehen der Speichennippel wird die Speichenspannung erhöht. Am Ende der Prozedur entsteht ein Laufrad mit gleichmässiger Speichenspannung, das keinen Seiten-  oder Höhenschlag hat und dessen Felge mittig zur Nabe sitzt. 

Die Speichen werden so stark wie möglich gespannt. Ausschlaggebend sind die Angaben der Hersteller von Felge, Speichen und Nabe. Die jeweils höchst zulässige Spannung wird erreicht.

Gemessen wird die Speichenspannung mit einem Tensiometer bei jeder einzelnen Speiche. Das von mir verwendete Tensiometer ist für Speichen von DT Swiss und Sapim kalibriert, deshalb verwende ich ausschliesslich Speichen dieser Hersteller. Mittels eines Werkzeugs messe ich vor jedem Bau eines Laufrades die Genauigkeit des Tensiometers. Bei neu hergestellten Laufrädern erhalten Sie zu jedem Laufrad ein Messprotokoll, die Spannung jeder einzelnen Speiche wird darin festgehalten.